Für nichts interessiert sich die Öffentlichkeit mehr als für Verbrechen und Verbrecher, in Serien, Reportagen und in der Literatur. Wie werden Menschen zu Tätern und wie geht die Gesellschaft mit ihnen um?
Die Justizvollzugsanstalt Pöschwies in Regensdorf ist mit 400 Plätzen das grösste Gefängnis der Schweiz. Die Geschichten und Hintergründe der Menschen, die dort ihre Zeit absitzen, reichen von nicht bezahlten Geldstrafen bis zu brutalen Gewalttaten.
Während der Haft haben Gefängnisinsassen die Möglichkeit, einen Umgang mit ihrer Schuld finden. Trotzdem ist Suizid im Gefängnis nicht selten. Die Suizidrate ist Schweizer Gefängnissen viermal höher als in der gesamten Schweizer Bevölkerung. Ein Gefängnisaufenthalt birgt aber auch Chancen, weil Leute dadurch aus ihrem Umfeld gerissen werden und Zeit zum Umdenken bekommen.
Für Menschen, die selbst Opfer von Gewalt wurden, kann es eine Genugtuung sein, den Täter hinter Gittern zu wissen. Susanne Geskes Ehemann Tilmann Geske wurde 2007 in der Türkei zusammen mit zwei anderen Christen gefoltert und ermordet. An fast 100 Gerichtsverhandlungen hat sie die Täter immer wieder gesehen. Die Deutsche Susanne Geske hat die Türkei nach dem schrecklichen Ereignis nicht verlassen, sondern ist mit ihren drei Kindern in dem Land geblieben, wo sie so viel Leid erfahren hat.