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Weihnachtsoratorium – Weihnachtsgeschichte

Hans Kurze ist Geiger in Leipzig, als Johann Sebastian Bach dort Kantor ist.
 
Publiziert: 23.12.2015 | Autor Ulrich Knellwolf

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Eine kurze Weihnachtsgeschichte für Erwachsene zum Ausdrucken

Hans Kurze ist Geiger in Leipzig, als Johann Sebastian Bach dort Kantor ist. Er beneidet den grossen Bach um seine Genialität. Doch dann wird 1734 Bachs Weihnachtsoratorium aufgeführt. Und damit ändert sich für Hans Kurze alles ...

Eine kurze Weihnachtsgeschichte von Autor Ulrich Knellwolf

Hans Kurze war Geiger in Leipzig, als Johann Sebastian Bach dort Kantor war, und Hans Kurze war ein verbitterter Mensch. Gern hätte er es in der musik zu etwas gebracht, aber es fehlte ihm dazu das grosse Talent. Und als er das merkte, musste er trotzdem beim Geigenspiel bleiben, denn für etwas anderes war er zu alt. So kam er sich insgeheim nichtsnutzig cor, und das machte ihn nicht gerade freundlich zu den Leuten. Weil er aber so unfreundlich war, hatte er wenig Arbeit, und was er damit verdiente, reichte mehr schlecht als recht, um die Familie durchzubringen.

Hans Kurzes grosser Zorn und ganzer Neid galten Johann Sebastian Bach, dem Kantor an der Thomaskirche. Das war ein Genie, das merkte Kurze wohl; ein Genie, wie er selber gerne eins gewesen wäre. Weil aber Bach das Genie war und nicht er, war Kurze sehr übel zu sprechen auf Bach. Und darum sagte er ihm auch ab, als Bach ihn vor der Weihnacht des Jahres 1734 bat, bei seiner neuen Weihnachts musik doch die Geige zu spielen. Nein, hiess Kurzes Antwort, obwohl er den Lohn gut hätte brauchen können.

Wie dann aber am ersten Weihnachtstag die neue Kantate aufgeführt werden sollte im Gottes dienst, da konnte es der Geiger nicht über sich bringen, daheim zu bleiben. Heimlich schlich er sich in die Kirche, setzte sich zuhinterst in die Ecke und wartete, was komme.

Doch statt der Musik kam Johann Sebastian Bach, der berühmte Kantor, höchstpersönlich durch die Kirche gegangen, direkt auf Hans Kurze in seinem düsteren Winkel zu.

«Ich bitt euch flehentlich, kommt herauf und spielt die Geige. Der eine Geiger liegt im Bett und ohne können wir‘s nicht machen», sagte der grosse Bach zu dem kleinen Kurze.

Und Kurze, als er sich zierte, wurde von den Leuten gedrängt, die um  ihn herum sassen, und gab schliesslich widerstrebend nach.

Als er dann aber ab Blatt mitspielte und hörte, was da entstanden war, und die Worte der Weihnachtsgeschichte, lebendig gemacht von der Musik, ihm ins Herz rannen, da merkte er, wie der Heiland der Welt in seinem eigenen, finsteren Herzen gerade noch einmal geboren wurde und wie ein Licht von ihm ausging, das den ganzen Menschen durchstrahlte und durch die Augen brach und auf andere überspringen wollte. «Im Dienst dieses Neugeborenen stehen wir beide, Bach und ich»,  ging es Kurze im Spielen durch den Kopf. «Im Dienst des grossen Gottes, der zu jedem Menschen kommt. Er, der Tonsetzer, und ich, der Geiger. Beide gewürdigt, das Lob des Gottes zu singen, der bei uns ist.»

Es wurde die schönste Weihnacht seit langem bei Kurzes zu Hause, und aus Bachs Neider Hans Kurze wurde einer von Bachs treusten Fürsprechern und ein guter Geiger seiner Werke dazu.

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